Ziele und thematische Abgrenzung

Das Rechnen mit Membranen hat sich als ein Wissensgebiet der Informatik herausgebildet, das sich darauf konzentriert, aus der Struktur und Funktion lebender Zellen abstrakte Berechnungsmodelle abzuleiten. Ebenso können in diesem Zusammenhang Prozesse betrachtet werden, die einzelne Zellen zu Gewebe oder Raumstrukturen höherer Ordnung organisieren. Kernstück des Wissensgebietes sind Membransysteme, die auch als P-Systeme bezeichnet werden. Darunter versteht man verteilte und parallel arbeitende regelbasierte Modelle, die Multimengen von Objekten diskretisiert in Raum und Zeit betrachten (Reaktionsregeln und die daraus hervorgehenden molekularen Objekte sind gekapselt in Kompartimenten, welche wiederum von Membranen begrenzt werden). Von grundlegender Bedeutung ist dabei die Kommunikation zwischen den Kompartimenten und mit der Umgebung, die sich im Austausch molekularer Objekte manifestiert.

Aus systembiologischer Sicht stellen Membransysteme einen diskretisierten Modellierungsansatz zur Beschreibung biologischer Reaktionssysteme bereit, die aus miteinander verbundenen Membranen zusammengesetzt sind. Jede Membran begrenzt hierbei einen Raum, in welchem chemische Reaktionen stattfinden können. Innerhalb einer Membran werden Moleküle durch eine Multimenge von Objekten repräsentiert. Zugeordnete Termersetzungsregeln emulieren die gleichzeitige Ausführung chemischer Reaktionen in den entsprechenden Membranen. Ergänzende Regeln können den Austausch von Objekten zwischen Membranen steuern oder sogar Veränderungen der Membranstruktur selbst bewirken. Aus diesem Grund zeichnen sich Membransysteme dadurch aus, dass sie in der Lage sind, wesentliche Aspekte der Strukturdynamik in biologischen Systemen zu erfassen und in die Modellbeschreibung einzubeziehen. Weiterführende Informationen zum Rechnen mit Membranen sind über die P systems web page verfügbar.

Die CMC11, die nunmehr erstmalig den Status einer Konferenz besitzt, ist darauf gerichtet, die erfolgreiche Tradition der 10 vorangegangenen International Workshops on Membrane Computing (WMC) weiterzuführen. Hierbei wollen wir Forscherpersönlichkeiten, die sich mit dem Rechnen mit Membranen oder verwandten Gebieten beschäftigen, in einem Umfeld zusammenbringen, das Meinungsaustausch und Zusammenarbeit in angenehmer Atmosphäre fördert. Es ist uns eine besondere Freude und Wertschätzung, die CMC11 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit dem Jena Centre for Bioinformatics unter Schirmherrschaft der Molecular Computing Task Force des Emergent Technologies Technical Committee der IEEE Computational Intelligence Society auszurichten.

Herzlich willkommen zur CMC11 in Jena.


Wichtige Termine

Papereinreichung: 10. Mai 2010   16. Mai 2010

Benachrichtigung über Annahme/Ablehnung: 4. Juni 2010   7. Juni 2010

Ende der frühzeitigen Registrierung: 11. Juni 2010   14. Juni 2010

Druckfertige Paperversion: 5. Juli 2010

Ende der Registrierung: 5. Juli 2010

Konferenz: 24.-27. August 2010


Sponsoren

German Research Foundation Jena Centre for Bioinformatics Friedrich Schiller University of Jena Department of Bioinformatics

Contact

Thomas Hinze (CMC11 PC co-chair and OC chair)
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Lehrstuhl Bioinformatik, Biologisch-Pharmazeutische Fakultät
Ernst-Abbe-Platz 1-4, D-07743 Jena, Germany
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